Kunst und Kultur, Migration, Nordkorea, Veranstaltungen

Setnet Theatergruppe zu Besuch in Dresden und Berlin

Die Theatergruppe Setnet reist zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit aus Südkorea nach Deutschland und will mit ihrem Stück „Vor dem Stacheldraht… Duett für eine Stimme“ mit dem Publikum in einen Dialog treten und über die Teilung Koreas, über ihre als auch ihre Erlebnisse von der Flucht aus Nordkorea nach China und der Integration in Südkorea reden.

Pressekonferenzen:

  • 23.11.2015, 11.00 Uhr:     Im Foyer des Sozietätstheaters in Dresen, Dreikönigskirche 1A, 01097, Dresden
  • 02.12.2015, 11.00 Uhr:   In der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur in Berlin, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Aufführungen:

Rahmenprogramm:

  • 25.11.2015, 10.00–12.30 Uhr: Besuch beim „Theater junge Generation“, Meißner Landstr. 4 01157 Dresden
  • 27.11.2015, 11.00-15.00 Uhr: Meine? Deine? Unsere Geschichte.- Leben und Aufwachsen mit Diktatur: Gespräch mit den Schüler_innen des Gymnasiums Dresden-Bühlau, Quohrener Str. 12, 01324 Dresden
  •  28.11.2015, 13.30-20.00 Uhr: Meine? Deine? Unsere Geschichte.- Leben und Aufwachsen mit Diktatur, Thementag Korea in der Gedenkstätte Bautzener Straße, Bautzener Straße 112a, 01099 Dresden
  • 30.11.2015, 19.00-21.00 Uhr: „Aufwachsen in einer Diktatur“, Gespräche mit Studierenden der TU-Dresden, Landeszentrale für Politische Bildung in Sachsen, Schützenhofstraße 35, 01129 Dresden
  • 01.12.2015, 19.30 Uhr: Gespräch mit der 3. Generation Ost im Picoteo, Erkelenzdamm 47 10999 Berlin
  • 03.12.2015, 8.45-10.00 Uhr: Gesprächsrunde zu Flucht und Migration mit Schüler_innen der Privaten Kantschule, Lentzeallee 10, 14195 Dahlem

Eine nonverbale Performance für Frieden und Wiedervereinigung: Vor dem Stacheldraht… Duett für eine Stimme

Vor 70 Jahren wurde Korea von der Kolonialherrschaft Japans befreit. Doch die Freude währte nur kurz. Korea wurde durch die Siegermächte, Sowjetunion und USA, entlang des 38. Breitengrades geteilt. 1950 brach der Koreakrieg aus, der das Land verheerend verwüstete. Die Grenze zwischen Nord und Süd ist auch heute noch unüberwindbar.

Die Theatergruppe Setnet mit nordkoreanischen geflüchteten Jugendlichen reist zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit aus Südkorea nach Deutschland und wird in Dresden und Berlin auftreten. Die speziell für Deutschland entwickelte, nonverbale Performance führt das Publikum mit vielfältigen Elementen wie Konzerte, Tänze, Spiele, Pantomime, Puppenspiele, Livemusik, Foto- und Filmmaterialien in die Geschichte des geteilten Koreas ein und erzählt auch von ihren eigenen Erlebnisse als Geflüchtete:

In acht Szenen wird beginnend mit dem Koreakrieg über die Teilung, Flucht aus Hungersnot und der Ankunft in Südkorea erzählt. Dabei nimmt das Theater auch die südkoreanische Gesellschaft kritisch unter die Lupe. Manche Jugendliche kehren der neuen Heimat den Rücken zu und wandern in ein Drittland aus. Der eindrucksvolle Kurzfilm „Einfache Fahrt“ über das Phänomen der Abwanderung wird in die Performance integriert.

Park Sang-Young, Direktor, Regisseur und Produzent, entwickelt seit 2007 zusammen mit den Jugendlichen das kreative Theater. Er will das Selbstbewusstsein der Jugendlichen durch das Spielen stärken und auch ihre Traumata der Flucht lindern. Ein namhaftes Künstlerteam verleiht dem Laientheater eine besondere künstlerische Note. Einen großen Wert wird auf den anschließenden Dialog mit dem Publikum gelegt. Hier können sich Menschen aus Nord, Süd, Ost und West mit Neugier und Aufmerksamkeit begegnen.

Setnet Schule

Setnet steht für die Zahlen 3 und 4 im Koreanischen. Die Schule wurde 1990 als Alternative zur Schule „Hanadul“ (1 & 2) für nordkoreanische Flüchtlinge gegründet und ist gegen die Wunschvorstellung, immer zu den Erstbesten zu gehören. Die Jugendlichen werden auf die Zulassungsprüfung für die weiterführenden Schulen vorbereitet. Der Unterricht soll jedoch durch künstlerische Selbsterfahrung zur Stärkung der eigenen Identität beitragen. Seit 2007 hat sie zahlreiche Theater und Videofilme über die Jugendlichen produziert. Das ist ihre erste Reise nach Europa.

Wie das Schauspiel das Leben der Jugendlichen änderte

Durch das Theater wurden meine Freundschaften enger und ich begann, Dinge zu verstehen, die anders waren als ich. Außerdem begann ich selbstbewusster darüber zu sprechen, ein nordkoreanischer Flüchtling zu sein. Früher dachte ich: „Was würden Südkoreaner denken, wenn ich sage, dass ich Nordkoreanerin bin?“ Aber nach dem Theater, begann sich mein Denken zu ändern. Ich bekam das Selbstbewusstsein, zuerst auf andere zuzugehen. Durch kulturelle Handlungen wie diese, möchte ich die Mauer zwischen Südkoreanern und nordkoreanischen Überläufern einreißen.Mihee (Oberschule, 21 years old, Cheongjin, Nord-Hamgyeoung- Provinzce)

Presseinformationen und Downloads

Ankündigung Berlin

Setnet

 

Konzept & Planung: Setnet Schule
Veranstalter: Korea Verband
Förderer & Partner: Sächsische Staatskanzlei, Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Landeshauptstadt Dresden, Societaetstheater, Gedenkstätte Bautzner Straße, Werkstatt der Kulturen (WdK), Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur